Prototypen

Als Alternative zum Storyboard sehen manche EntwicklerInnen von E-Learning das Erstellen eines Prototyps, auch Rapid Prototyping genannt. Dabei wird nicht detailliert das gesamte System vorausgeplant, sondern die Ideen aus Konzeption und Gestaltung werden sofort in ein ausführbares Programm verwandelt: den Prototypen.
Der Prototyp weist schon einige der Funktionalitäten auf, die das Endprodukt auch hat. So ist es beispielsweise sinnvoll, die Navigation funktionsfähig zu machen. Um schnell zu einem Ergebnis zu gelangen, werden jedoch Grafiken, Videos etc. meist durch Platzhalter (wie Clip-Art-Grafiken, Dummy-Videos) ersetzt und erst später durch die endgültigen Medienelemente ausgetauscht. Das macht Prototypen zu schnell zu entwickelnden und daher billigen Vorabversionen.

Vorteile von Prototypen
Der klare Vorteil von Prototypen gegenüber Storyboards ist, dass sie den Entwurf und die technische Umsetzung besser miteinander verbinden. Wenn Unstimmigkeiten oder Probleme auftreten, hat man recht früh im Entwicklungsprozess die Möglichkeit, Änderungen relativ kostengünstig vorzunehmen. Außerdem kann man mit Hilfe von Prototypen schon früh die Benutzerfreundlichkeit direkt an der Zielgruppe testen. Dadurch kann ein möglicher Änderungsbedarf schnell festgestellt werden und die Modifikationen können noch vor Produktion der eigentlichen Software durchgeführt werden.

Nachteile von Prototypen
Eine große Gefahr bei der Arbeit mit Prototypen ist, dass unter Umständen zu wenig Zeit auf die didaktische Konzeption verwendet wird und sofort losentwickelt wird. Wenn zuerst Storyboards erstellt werden, ist man dagegen mehr oder weniger gezwungen, das gesamte Produkt einmal durchdacht zu haben, bevor etwas technisch umgesetzt werden kann.