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Didaktische
Gestaltung von Audio
Damit ein
E-Learning-Angebot wirklich multimedial ist, sollte es nicht
nur zeitunabhängige Medien (wie Texte und Bilder), sondern
auch zeitabhängige Medien (wie Audio, Video und Animationen)
enthalten. Die didaktische Gestaltung von Audio ist verglichen
mit Video weniger komplex, weil nur ein Sinneskanal berücksichtigt
werden muss. Beim Einbinden von Audio in Lernumgebungen muss
natürlich das Zusammenspiel mit allen vorhandenen medialen
Elementen beachtet werden.
Es stehen
drei verschiedene Audioelemente zur Verfügung, die häufig
in E-Learning-Angeboten genutzt werden: gesprochene Sprache,
Musik und Soundeffekte.
Gesprochene
Sprache kann beispielsweise so eingesetzt werden:
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Zum Erläutern von Bildern: Die Lernenden können
sich besser auf das Betrachten des Bildes konzentrieren, wenn
sie die Erläuterungen auditiv statt visuell aufnehmen.
-
Zum Platzsparen: Wenn der Bildschirm zu voll erscheint, können
geschriebene Texte durch Audio ersetzt werden, um Platz zu
sparen.
Soundeffekte
lassen sich folgendermaßen nutzen:
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Zur Unterstützung von visuellen Medienelementen (z.B.
ein Bild von einem französischen Straßencafé
gleichzeitig mit entsprechendem Sound präsentieren).
-
Zum Übermitteln von Informationen (z.B. verschiedene
Vogelstimmen in einem Lernmedium zum Thema Ornithologie).
Musik
kann folgende Funktionen erfüllen:
-
Bestimmte Stimmungen oder Emotionen bei den Lernenden hervorrufen
(z.B. durch entspannende Musik während einer Zusammenfassung).
-
Die Lernenden an einen gestimmten Ort oder in eine Zeitepoche
versetzen (z.B. durch französische Chansons oder mittelalterliche
Kirchenmusik).
-
Aufmerksamkeit gewinnen und Motivation aufrechterhalten.
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Praxistipp
zu Audio
Ein gesprochener Text sollte nicht einfach die
vorgelesene Version eines geschriebenen Textes sein. Eine didaktische
Aufbereitung verlangt einfachere syntaktische Strukturen und eine
unkomplizierte Wortwahl. Wenn das nicht berücksichtigt wird,
klingen Sprechtexte leicht unnatürlich und die Lernenden haben
Schwierigkeiten, aufmerksam zuzuhören und die Informationen
aufzunehmen.
Bei längeren Audiosequenzen sollten die Lernenden unbedingt
die Kontrollmöglichkeiten „Start“ und „Stopp“
haben, um das Audioangebot jederzeit stoppen und wiederholen zu
können.
Als Grundregel für den Einsatz von Audioelementen gilt stets:
weniger ist mehr!
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Kapitel
8 aus:
Niegemann, H.M., Hessel, S., Hochscheid-Mauel, D., Aslanski, K.,
Deimann, M. & Kreuzberger, G. (2004) Kompendium E-Learning.
Berlin, Heidelberg: Springer.
Kerr, B. (1999) Effective Use of Audio in Multimedia Presentations.
http://www.mtsu.
edu/ ~itconf/proceed99/kerr.html |
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