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Didaktische Gestaltung von Audio

Damit ein E-Learning-Angebot wirklich multimedial ist, sollte es nicht nur zeitunabhängige Medien (wie Texte und Bilder), sondern auch zeitabhängige Medien (wie Audio, Video und Animationen) enthalten. Die didaktische Gestaltung von Audio ist verglichen mit Video weniger komplex, weil nur ein Sinneskanal berücksichtigt werden muss. Beim Einbinden von Audio in Lernumgebungen muss natürlich das Zusammenspiel mit allen vorhandenen medialen Elementen beachtet werden.

Es stehen drei verschiedene Audioelemente zur Verfügung, die häufig in E-Learning-Angeboten genutzt werden: gesprochene Sprache, Musik und Soundeffekte.

Gesprochene Sprache kann beispielsweise so eingesetzt werden:

  • Zum Erläutern von Bildern: Die Lernenden können sich besser auf das Betrachten des Bildes konzentrieren, wenn sie die Erläuterungen auditiv statt visuell aufnehmen.
  • Zum Platzsparen: Wenn der Bildschirm zu voll erscheint, können geschriebene Texte durch Audio ersetzt werden, um Platz zu sparen.

Soundeffekte lassen sich folgendermaßen nutzen:

  • Zur Unterstützung von visuellen Medienelementen (z.B. ein Bild von einem französischen Straßencafé gleichzeitig mit entsprechendem Sound präsentieren).
  • Zum Übermitteln von Informationen (z.B. verschiedene Vogelstimmen in einem Lernmedium zum Thema Ornithologie).

Musik kann folgende Funktionen erfüllen:

  • Bestimmte Stimmungen oder Emotionen bei den Lernenden hervorrufen (z.B. durch entspannende Musik während einer Zusammenfassung).
  • Die Lernenden an einen gestimmten Ort oder in eine Zeitepoche versetzen (z.B. durch französische Chansons oder mittelalterliche Kirchenmusik).
  • Aufmerksamkeit gewinnen und Motivation aufrechterhalten.

Quelle: Kerr (1999).

 

Praxistipp zu Audio

Ein gesprochener Text sollte nicht einfach die vorgelesene Version eines geschriebenen Textes sein. Eine didaktische Aufbereitung verlangt einfachere syntaktische Strukturen und eine unkomplizierte Wortwahl. Wenn das nicht berücksichtigt wird, klingen Sprechtexte leicht unnatürlich und die Lernenden haben Schwierigkeiten, aufmerksam zuzuhören und die Informationen aufzunehmen.
Bei längeren Audiosequenzen sollten die Lernenden unbedingt die Kontrollmöglichkeiten „Start“ und „Stopp“ haben, um das Audioangebot jederzeit stoppen und wiederholen zu können.
Als Grundregel für den Einsatz von Audioelementen gilt stets: weniger ist mehr!

 
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Kapitel 8 aus:
Niegemann, H.M., Hessel, S., Hochscheid-Mauel, D., Aslanski, K., Deimann, M. & Kreuzberger, G. (2004) Kompendium E-Learning. Berlin, Heidelberg: Springer.

Kerr, B. (1999) Effective Use of Audio in Multimedia Presentations. http://www.mtsu.
edu/ ~itconf/proceed99/kerr.html